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Reine Exotik: Automarken aus Afrika! - wasmitautos

Wenn man im Ausland an Autos denkt – und ganz besonders an gute – dann denkt man zwangsläufig an Deutschland. Und tatsächlich sind wir hierzulande recht verwöhnt mit einheimischen Automarken. Zudem sind wir Pioniere und Technologieführer. Gerne vergisst man dabei aber, dass es auch in anderen Regionen der Welt interessante Automarken gibt, die eher selten in deutschen Werkstätten auftauchen. Werfen wir doch mal einen Blick auf Afrika!

 

Ein Kontinent mit viel Potential

Wir kennen alle das Klischee über afrikanische Straßen: Blechlawinen aus altgedienten europäischen Autos, die ihr zweites oder manchmal drittes Leben im schwarzen Kontinent haben, quälen sich über die staubigen Straßen. Und wie überall auf der Welt nimmt auch in Afrika die Motorisierung stetig zu. Klar, dass da auch afrikanische Ingenieure auf die Idee kommen, das Potential ihres Landes zu nutzen und Autos in Afrika für Afrika zu bauen. Schließlich muss man nicht nur mit improvisierten Reparaturen alter Dieselschleudern leben. Denn: Afrika bietet als Automarkt jede Menge Potenzial, da auf 100 Einwohner nur etwa fünf Kraftfahrzeuge kommen. Hierzulande sind es mehr als zehnmal so viele. Größte Autonation des Kontinents ist übrigens Südafrika, wo Fahrzeuge von internationalen Konzernen wie BMW, Fiat Chrysler, Ford, GM, Nissan, Toyota und Volkswagen gebaut werden. Aber Obacht: Die afrikanischen Automarken stehen schon in den Startlöchern!

 

Afrikanischer Offroader: Mobius Motors

Die etwas einseitigen Importgewohnheiten von europäischen Altfahrzeugen ist auch Kenias Regierung ein Dorn im Auge. Deshalb plant man hier, bis 2021 die bereits bestehende Einfuhrbeschränkung auf Importautos zu verschärfen. Diese dürfen demnach nur noch maximal drei statt wie bislang acht Jahre alt sein. Die Hoffnung dahinter: Die Kenianer greifen zukünftig zu einem Offroader der jungen Automarke Mobius Motors aus Mombasa. Mit preiswerter Konstruktion und trotz kompakter Abmessungen bietet das Fahrzeug viele Sitzplätze und viel Zuladung. Bereits 2014 startete die Produktion des Mobius II und derzeit arbeitet Mobius Motors an einem moderneren Nachfolgemodell, für das Vorbestellungen entgegengenommen werden. Auch der Listenpreis ist zumindest für europäische Verhältnisse recht attraktiv: Nur umgerechnet 11.300 Euro muss man für den wüstenerprobten Offroader hinlegen.

 

SUV aus Ghana: Kantanka Motors

Auch in Ghana gibt es Bestrebungen die einheimische Wirtschaft mit einem ghanaischen Fahrzeug anzukurbeln. Zwar sind es SUV´s und Pickups im kleinen dreistelligen Bereich – aber immerhin. Man munkelt allerdings, dass es sich bei den speziell für afrikanische Verhältnisse konstruierten Fahrzeugen eigentlich um chinesische Teile handelt, die lediglich in Ghana montiert werden. Ein Hinweis darauf: Zwar ist Kantanka ein Neuling im Autogeschäft, dennoch wirken die Automodelle wie Relikte der 1990er-Jahre. Die Preise für einen echten Kantanka variieren zwischen umgerechnet 15.000 und 20.000 Euro.

Hier ein Bericht der Deutschen Welle:

 

Breites Angebot: Innoson aus Nigeria

Wenn man sich afrikanische Straßenverhältnisse vor Augen führt, ist es kein Wunder, dass auch der dritte Afrikaner im Rennen kein Coupé oder Sportwagen anbietet: Bei Innoson gibt es allerdings Pkw-Modelle wie die Stufenheck-Limousine Umu oder den kompakten Fox. Darüber hinaus runden ein Pickup namens Carrier, das SUV G5 und der Minitransporter 5000 das Angebot ab. Auch hier ist chinesischer Einfluss nicht zu verleugnen, obwohl 70 Prozent der Teile für die Autos offiziell aus heimischer Produktion stammen. Lediglich Motoren, Getriebe und Elektronikteile kommen aus Japan und China. Ziel ist es auch hier das wirtschaftlich aufstrebende Land Nigeria unabhängiger von Importen zu machen. Allerdings ist auch hier sehr interessant, wie seltsam bekannt die Armaturen, Felgen und Details anmuten. En wirklich ureigenes afrikanisches Design vermisst man leider. Ein Review der Modelle von 2020 gibt es hier:

 

Euer Daniel

 

Bildquelle: Mobius Motors